Veränderung im Leben – auch ohne Krise möglich?

Du spürst den Wunsch, etwas in deinem Leben zu verändern. Eine alte Gewohnheit loszulassen, dein Leben neu zu gestalten, vielleicht sogar tief in deinem Inneren das Gefühl, dass es Zeit ist, aus deiner Komfortzone auszubrechen. Und doch ist der Antrieb nicht stark genug, um wirklich ins Handeln zu kommen. Du bist nicht allein – uns Menschen fällt es oft schwer, Veränderungen freiwillig anzunehmen. Das Vertraute gibt Sicherheit, auch wenn es uns nicht mehr dient.

Aber dann, manchmal ohne Vorwarnung, zwingt uns das Leben in eine neue Richtung. Eine Krise – sei es eine schwere Erkrankung wie Brustkrebs, ein Burnout, oder der Verlust eines geliebten Menschen oder des Jobs – verändert plötzlich alles. Wir werden nicht gefragt, ob wir bereit sind. Von einem Moment auf den nächsten ist das alte Leben nicht mehr dasselbe. Und auch der Weg zurück scheint unmöglich. Doch wohin führt der neue Weg? Wie soll dieses neue Leben aussehen? 

Dieser Prozess ist nicht einfach. Es ist ein längerer Weg, der Geduld, Mitgefühl mit dir selbst und oft auch neue Einsichten erfordert. Krisen bringen uns dazu, uns mit den tiefsten Fragen unseres Daseins auseinanderzusetzen: 

• Was zählt wirklich in meinem Leben?  
• Wofür bin ich hier?  
• Wie möchte ich weitermachen?

Diese Fragen stellen sich vielen Menschen, die durch eine Lebenskrise gegangen sind. Denn plötzlich treten die alltäglichen Sorgen in den Hintergrund. Die kleinen Probleme, die uns früher Kraft und Nerven gekostet haben, erscheinen unwichtig. 

Ich selbst habe diese Erfahrung während meiner Brustkrebs-Erkrankung gemacht. Von einem Tag auf den anderen rückte meine Gesundheit in den Fokus. Was vorher meinen Alltag bestimmt hatte – wie ungespülte Töpfe oder eine unaufgeräumte Küche – verlor an Bedeutung. Was wirklich zählte, war mein Weg, meine Heilung, meine Prioritäten. Und ich stellte mir diese drei Fragen: Was ist mir eigentlich wichtig? Wofür bin ich da? Wie will ich weitergehen?

Im Medizinrad steht der Herbst für Übergänge und Loslassen. Es ist die Zeit, in der sich das Alte verabschiedet, um Platz für Neues zu schaffen. In dieser Phase des Lebens können Krisen besonders stark in den Vordergrund treten – sei es durch eine Krankheit, das Ende einer Partnerschaft oder berufliche Veränderungen. Doch egal, was der Auslöser ist, eine Krise führt uns zu den wesentlichen Dingen im Leben. 

In Krisenzeiten verschiebt sich unser Fokus. Das, was uns vorher Energie gekostet hat, verliert an Bedeutung. Und ja, der Schicksalsschlag zwingt uns, das Wesentliche zu sehen. Aber was wäre, wenn du diesen Prozess auch ohne Krise einleiten könntest?

Wie wäre es, schon jetzt deinen Blick von den kleinen, alltäglichen Nörgeleien abzuwenden und stattdessen auf das zu schauen, was wirklich zählt? Den Mut zu finden, sich auf deinen eigenen Weg zu konzentrieren und die großen Fragen deines Lebens zu beantworten, bevor eine Krise es von dir fordert?

Du musst nicht auf eine Lebenskrise warten, um diese Veränderung in deinem Leben zuzulassen. Nutze die Energie des Herbstes, die Zeit des Loslassens, um dich auf das Wesentliche zu besinnen. Beantworte die drei Fragen für dich: 

• Was ist mir wirklich wichtig?  
• Wofür bin ich hier?  
• Wie möchte ich weitermachen?

Vielleicht ist es an der Zeit, dich nicht länger in alltäglichen Kleinigkeiten zu verlieren. Beginne jetzt, deinen Fokus zu ändern und Raum für das zu schaffen, was wirklich zählt. Der Weg ist da – du musst nur den ersten Schritt machen. Und wenn du magst, bin ich hier, um dich auf diesem Weg zu begleiten.

Ich wünsche dir von Herzen den Mut, deinem eigenen Weg zu folgen.

Es lohnt sich, auch wenn der Pfad manchmal stürmisch und herausfordernd sein mag. Jede Herausforderung birgt die Chance für Wachstum und Heilung. Vertraue deinem inneren Kompass und der Weisheit deiner Seele – du bist nie allein auf dieser Reise.

Herzlich, Linda

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